Die Berimbao - Eine Beschreibung

Die Berimbao (auch: Berimbau) ist ein hauptsächlich auf Rhythmus basierendes Instrument, das bei uns beinahe unbekannt ist. Brasilien ist seine Heimat. Dort wurde es von den verschleppten Afrikanern (vor allem den Bantu aus Angola) aus dem sogenannten Musikbogen oder Mundbogen weiter entwickelt.

Das Instrument besteht aus einem mit einer Stahlsaite bespannten Bogen, einer als Klangkörper dienenden Kalebassen­hälfte, einem Stöckchen, mit dem die Saite angeschlagen wird und einem Stein, durch den die Saite an einer bestimmten Stelle gedrückt wird, so daß der zweite Ton oder der sogenannte "Skratch" ertönt. Normalerweise gehört noch eine kleine Korbrassel zur Berimbao, Kaxixi genannt, die der Spieler am kleinen Finger hält und an bestimmten Stellen einsetzt.

Die Berimbao gehört essentiell zum Capoeira, einem ebenfalls von den versklavten Afrikanern entwickelten Kampfstil.

Auf der Berimbao werden also zwei Töne gespielt, plus dem auf verschiedene Arten intonierten "Skratch", der einem tonlosen Schnarren ähnelt, plus all jenen Obertönen, die durch die Kalebasse hervorge­rufen werden (können).

Ich spiele die Berimbao nicht hauptsächlich im Kontext des Capoeira, obgleich mir einige Rhythmen aus dieser Tradition geläufig sind. Vielmehr setzte ich das Instrument zu passenden Gelegenheiten frei ein. Die Berimbao ist ein wunderbares Instrument, mit dem es möglich ist Gefühle wie Lebensfreude, Trauer, Melancholie musikalisch auszudrücken, das dabei aber immer den Grundcharakter eines Rhythmus­instrumentes behält.